Sozialzentrum

Das schulinterne Sparprojekt wurde im Jahr 2013 vom Vereinsmitglied Josi Küsters initiierte, damit die Lehrer:innen und Angestellten das „Sparen“ erlernen.

„Sparen oder die Bildung von Rücklagen, entspricht nicht der kenianischen Mentalität und ist für viele Menschen in Kenia,  bei dem geringen Einkommen kaum möglich,“ erklärte Josi Küsters. Allerdings ist „Sparen“ ihres  Erachtens eine wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung des Indiviuums, aber auch für die Gemeinschaft.

Alle Sparer:innen zahlen monatlich 2 € auf ein „internes“ Sparkonto der Schule ein und erhalten nochmals einen Zuschuss von 2 €. Wer während des Jahres kontinuierlich gespart hat, erhält am Jahresende neben den Zinsen einen Bonus von 10 %. Zur Auszahlung können dann – bei einer „Eigenleistung“ von 24 € – bis zu 55 € kommen; dies entspricht nahezu einem halben Monatsgehalt. Die zusätzlichen Sparleistungen, die Zinsen und der Bonus werden von Josi´s projektbezogenen Spenden finanziert. 

Die Auszahlung der Sparleistungen wird von allen Angestellten und Lehrkräften meistens sehnsüchtig erwartet.

Besonders um die Weihnachtszeit verschulden sich viele von ihnen. Da sie über Weihnachten häufig ihre Familie im Landesinneren besuchen, verursachen die Buskosten hohe Ausgaben, außerdem werden von den Verwandten Geschenke erwartet. Häufig bleibt dann kein Geld mehr übrig für notwendige Lebensmittel und für die Zahlung der Anfang des Jahres fälligen Schulgebühren.

Das schulinterne Sparprojekt wird von den Lehrkräften und Angestellten liebevoll als „Josi Savings“ bezeichnet!

Der Projekt vergibt außerdem Mikrokredite. Diese Kleinkredite sollen ganz nach dem Motto „Hilf mir es selbst zu tun“ die Menschen beim Aufbau eines kleinen Business, wie einem Stand auf dem lokalen Markt, unterstützen. Eine nähere Erklärung des Konzepts folgt in Kürze…

Der „Nightcare“ ist ein Angebot, dass sind an besonders bedürftige Kinder aus der Primary School sowie dem Kindergarten richtet, deren Lebenssituation derzeit ein Leben zu Hause unmöglich macht. Der „Nightcare“ besteht aus Zimmer auf dem Campus, die zur Zeit von sechs Kindern unterschiedlichen Alters belegt sind. Sie werden von zwei Lehrer:innen betreut.
Nähe Infos folgen in Kürze…

Fraizer hält strahlend ihre Geburtsurkunde in der Hand und ist stolz dieses Dokument zu besitzen. Damit ist es ihr möglich, ihre Bürgerrechte, die auch in Kenia an eine Geburtsurkunde geknüpft sind, wahrzunehmen.

„Wenn ein Kind keine Geburtsurkunde hat, wird es seiner Zukunft beraubt. Es lebt unsichtbar wie ein Geist.“, sagt UNICEF-Botschafterin Angélique Kidjo*.

Mit der Registrierung der persönlichen Daten (z.B. Name, Geburtsdatums, Eltern) wird der Mensch zum Individuum. Die Geburtsurkunde verleiht dem Menschen seine staatliche Identität. Damit ist er in der Lage, seine Rechte konkret einzufordern. Beispielsweise ist die Geburtsurkunde Voraussetzung für eine Krankenversicherung, legal zu arbeiten, zur Ausübung des Wahlrechtes, aber auch Voraussetzung für den Schulbesuch an einer staatlichen Schule. Des Weiteren erschwert der Besitz der Urkunde Kinderarbeit, eine frühzeitige Verheiratung, Menschenhandel oder er verhindert einen vorzeitigen Militärdienst. Ebenso kann jemand nur Eigentumsrechte erwerben oder gerichtliche Ansprüche durchsetzen, wenn er eine Geburtsurkunde besitzt. Die Geburtsurkunden schützen damit die Grundrechte der Menschen, insbesondere die der Kinder. Leider sind die meisten unserer Schulkinder nicht registriert. Die Ursachen hierfür sind zum einen die mangelnde Kenntnis der Eltern über die Bedeutung dieser Urkunde und zum anderen fehlen ihnen die nötigen finanziellen Mittel, um die Bearbeitungsgebühr für das Dokument bezahlen zu können. Die nachträgliche Ausstellung einer Geburtsurkunde kostet ca. 10 Euro.

Um den Schüler:innen diese soziale und politische Partizipation zu ermöglichen, setzt sich der Verein  für die Geburtsregistrierung der Schüler und Angestelltenkinder ein. In diesem Bereich ist unsere Sozialarbeiterin sehr engagiert tätig.

Einerseits informiert sie die Eltern über die Notwendigkeit der Geburtsregistrierung und andererseits hilft sie den Eltern konkret bei den Behördengängen zur nachträglichen Beantragung der Registrierung. Diese Arbeit ist sehr zeitaufwendig, da die Eltern meistens auch keine eigenen Dokumente besitzen und die Geburt der Kinder häufig nicht in einem Krankenhaus bescheinigt wurde.

Dank einer großzügigen Unterstützung der Gangelter Frauengemeinschaft im Jahr 2016 konnten weitere Geburtsurkunden beschafft werden.

Mit einem relativ geringen finanziellen Aufwand von 10 Euro pro Kind wurde das Leben dieser Kinder positiv verändert. Unser Verein möchte um die finanzielle Unterstützung zur Geburtsregistrierung werben, damit auch weitere Schulkinder die verbrieften Schutzrechte erlangen.

*Quellen: https://www.unicef.de/geburtsurkunde