Bericht von Annkristin Werther Sommer 2013

Ferienspiele: Indianer

Im Rahmen unseres Volontariats an der DARAD-Montessori Akademie, Ukunda, organisierten wir acht Volontäre im Sommer 2013 für alle 230 Kinder der Schule in der ersten Ferienwoche Ferienspiele unter dem Motto “Indianer“.

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Die Kinder von jeweils zwei Klassen bildeten eine Gruppe und wurden durch zwei Volontäre betreut. Sogar die Kinder der Babyklasse nahmen teil und wurden von Mira und Lena beaufsichtigt.

Als morgendliches Anfangsritual wurde täglich ein großer Kreis gebildet. Wir Volontäre hatten uns im Vorfeld einen Tanz zu der kenianischen „Nationalhymne“ Jambo ausgedacht, einstudiert und den Tanz den Kindern am ersten Tag präsentiert. Täglich lernten die Kinder ein Teilstück des Tanzes bis schließlich der komplette Tanz gemeinsam aufgeführt werden konnte. Die Kinder hatten beim Tanzen sehr viel Spaß und beherrschten den Tanz von Tag zu Tag besser. Nach diesem Ritual gingen alle Kinder in ihre jeweilige Gruppe. Das Programm wurde täglich unterschiedlich gestaltet. Am ersten Tag sollten den Kindern Sachinformationen über „Red Indians“ vermitteln werden. Die Methode der Wissensvermittlung wollten wir für die Schüler der Abschlussklasse etwas anspruchsvoller gestalten, damit sie während der Ferienspiele auch etwas lernten. Daher erhielten die älteren Schülern Infotexte. Hierzu sollten sie später Fragen frei beantworten. Das erwies sich als ganz schön schwierig, weil die Schüler gerne die relevanten Textstellen von den Blättern ablasen und nicht gerne selbst Sätze formulierten. Nicht desto trotz fanden die Schüler es sehr interessant etwas über die Kultur der Indianer zu erfahren. Gleichwohl waren sie dann froh, als eine Pause eingelegt wurde. Andere Gruppen haben sich Geschichten ausgedacht und diese den jüngeren Kindern vorgelesen. Anfänglich konnten die Kinder mit dem Begriff „Indianer“ nicht viel anfangen, denn alle Kinder hatten vorher noch nie in ihrem Leben etwas von Indianern gehört.

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Im Laufe des Tages wurden aus Kordel Stirnbänder geflochten und Ketten gebastelt. Wie sich die Kinder gefreut haben! Es war sehr schön zu sehen, dass sich die Kinder über solche Kleinigkeiten so sehr freuen konnten. Die selbst gebastelten Ketten und Stirnbänder wurden ganz stolz den Rest der Woche jeden Tag getragen.

Neben den bekannten Ballspielen, wie Volleyball und Fußball, lernten die Kinder die Ballspiele Brennball und Völkerball kennen. Hiervon waren sie sofort begeistert, denn herumlaufen bereitet ihnen sehr viel Spaß und besonders, wenn sie sich dabei auspowern können. Mit den älteren Schülern haben wir auch eine Schnitzeljagd unternommen oder Armbänder geknüpft.

Ein besonderes Highlight war für die Kinder das Schminken der Gesichter z.B. mit Tiermotiven.

Wir Volontäre empfanden die Betreuung teilweise ein bisschen chaotisch mit so vielen fremden Kindern! Zum einen unterhielten sich die Kinder gerne in ihrer Muttersprache, die wir leider nicht verstanden. Zum anderen erschien uns Deutschen die kenianische Kultur teilweise etwas befremdlich. So haben die Kenianer ein ganz anderes Verständnis von Pünktlichkeit. Zu einem festen Termin kann man durchaus noch eine Stunde später pünktlich erscheinen.

Bewundernswert fanden wir die sehr ruhige und harmonische Lebenseinstellung der kenianischen Schüler. Weiterhin halfen die großen Kinder den Kleinen und Brian, der Junge, der im Rollstuhl sitzt, wird von allen Kindern umsorgt.

Zu Beginn der Woche wussten wir nicht, was im Rahmen der Ferienspiele auf uns zu kam, aber am Ende muss ich sagen, dass es uns und den Kindern sichtlich viel Spaß gemacht hat. Die Kinder lernten die Kultur der Indianer kennen und wir haben ihnen mit den Ferienspielen eine Freude bereitet. Manchmal erschien es uns Volontären etwas unorganisiert, weil wir noch weitere Spiele vorbereitet hatten, diese aber nicht umsetzen konnten, weil die Kinder die Regeln oder die Ideen dahinter nicht verstanden haben. In diesem Fall haben wir spontan improvisiert und die Regeln vereinfacht. Am Ende sind uns die Kinder sehr ans Herz gewachsen und es war so schade, als wir uns am Ende der Woche von den Kindern verabschieden mussten.