Bericht von Roswitha von Cleef – Mein Urlaub „der besonderen Art“ in Kenia vom 01. bis 16. Oktober 2015

Sophia Stepprath Uncategorized Dezember 2, 2015

Während meines Urlaubs lernte ich das DIANI Montessori Bildungs- und Sozialzentrum in Ukunda kennen und war dort unterstützend tätig. Meine mitreisende Freundin Josi Küsters aus Bocket, engagiert sich seit langem für dieses kinder- und elternorientierte Selbsthilfeprojekt und war bereits mehrfach vor Ort.

Ich wohnte im Touristenort Diani Beach im Privathaus von Christina Missong, der Gründerin und Leiterin des Projektes. Sie lebt seit 2001 jährlich mehrere Monate in Diani Beach.

Bereits bei unserer Ankunft wurden Josi und ich von den Kindern und den Angestellten sehr herzlich begrüßt und sofort in den Schulalltag integriert. Tagsüber engagierte ich mich zeitweise an der Schule.

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Da ich gerne bastele und sehr kreativ bin, übernahmen Josi und ich die Bastel-Arbeitsgemeinschaft.

Gemeinsam mit den Kindern fertigten wir u.a. 130 Windrädchen an, was in Kenia schon eine große Herausforderung/Leistung darstellt. Die benötigten Materialien wie z.B. Scheren, Perlen, Rundstäbe hatten wir im Vorfeld der Reise bereits organisiert und im Koffer mitgenommen. Die Kinder waren begeistert bei der Sache. Die fertig gestellten Windrädchen wurden gleich getestet und lösten einen wahren Begeisterungssturm aus.

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Mittags wurde gemeinsam mit den Schülern, Lehrern und Angestellten gegessen. Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Bohnen mit Reis oder Ugali (Maisbrei) mit Sukuma Wiki, einem spinatartigen Gemüse.DSCI1981 (640x480)

Ernährung

Durch die Schulmahlzeiten ist für viele Kinder die tägliche Grundnahrung gesichert.

Auch hatte ich die Möglichkeit, gemeinsam mit Josi einige Schulkinder zu Hause zu besuchen. Die Kinder stammen aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Ihre Eltern sind häufig aus allen Teilen des Landes an die Küste gezogen, in der Hoffnung einen kleinen Anteil am Wohlstand durch den Tourismus zu bekommen. Wegen der Terroranschläge der letzten Jahre ist jedoch der Tourismus stark eingebrochen mit der Folge, dass die bestehende Arbeitslosigkeit weiter angestiegen ist und sich die Lebenssituation der Familien verschlechtert hat.

Viele Familien wohnen in einer sehr spartanisch eingerichteten Hütte oder in einem kleinen Zimmer zur Miete; manche besitzen ein kleines Steinhaus. Gekocht wird über eine Feuerstelle auf dem Boden.

Die meisten schlafen auf einer Matte auf dem Fußboden, einige besitzen als Schlafstätte eine Matratze. Der Besitz von Stühlen für alle Familienmitglieder bedeutet schon Luxus. Über einen Stromanschluss oder fließendes Wasser verfügen die wenigsten.

Während meines Urlaubs hatte ich viele besondere Erlebnisse. Die Arbeit mit den Kindern hat mir viel Spaß gemacht und mich bereichert. Die Kinder konnten sich trotz Armut ihre Lebensfreude und Begeisterungsfähigkeit erhalten. Ich habe erlebt, dass sich die Kinder noch über Kleinigkeiten, wie z.B. die Luftballons der Kreissparkasse riesig freuen konnten.

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Während meines Aufenthaltes konnte ich mich von der erfolgreichen Projektarbeit überzeugen. Damit die Unterhaltung des Schul- und Sozialzentrums langfristig gesichert ist, wird dringend finanzielle Unterstützung benötigt. Ich bin der Ansicht, dass Bildung die Chance auf eine bessere Zukunft bietet. Deshalb lege ich Ihnen /Euch ans Herz, sich ausführlicher über das Projekt auf der Homepage zu informieren. Hierbei handelt es sich um ein überschaubares Projekt und alle Vereinsmitglieder sind ausschließlich ehrenamtlich tätig. Dadurch kommt jeder Cent ohne Abzug von Verwaltungskosten den Kindern in Kenia zugute.

Durch den direkten Kontakt und die persönliche Beziehung zu den Kindern, Lehrern, Angestellten und Familien lernte ich Kenia aus einem anderen Blickwinkel kennen.

Die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Meine Zeit in Kenia hat mich sehr geprägt und meine Sicht auf die „täglichen Selbstverständlichkeiten“ verändert. Dafür bin sehr dankbar. Ich bin sicher, dass weitere Besuche bei den Kindern in Kenia folgen werden.