Lagebericht Zeitraum 2007-2009

Das Jahr 2009 stellt einen Wendepunkt für die Schule und das Projekt als Ganzes dar, sowohl administrativ als auch in den Funktionen des Projektes.  Eines der Gebiete, die der Schule im administrativen Bereich ein neues Gesicht gegeben haben, ist die Sozialabteilung.

Einführung der Sozialabteilung

Die Schule startete das Jahr mit der Umsetzung der Idee, eine ganzheitliche soziale Umgebung zu schaffen. Um es zu einem sozial konformen Zentrum zu machen, war es ratsam, dass zur Bewältigung etwaiger Probleme eine Sozialabteilung eingerichtet wurde. Dies hatte den Sinn, die Lehrer von der Belastung der Sozialarbeit zu befreien, da sie sich gleichzeitig um die Unterrichtsbelange bemühen mussten. Zwei Sozialarbeiter, Constance und Kennedy wurden eingestellt, deren beiden Geschlechter die verschiedenen geschlechterspezifischen Themengebiete reflektieren, mit welchen sie sich innerhalb der Gemeinschaft auseinanderzusetzen haben.

Die beiden Sozialarbeiter haben umfangreiche Erfahrungen in sozialen Belangen und zudem einen lokalen Hintergrund. Ihr Einsatz hat sich bisher sehr positiv auf das Projekt ausgewirkt.
Aktivitäten der Sozialabteilung
Der Ansatz für die Abteilung basierte auf folgenden Punkten:

  1. Schulgebühren Rückstandszahlungen Der Abteilung wurde die Aufgabe gegeben, diejenigen Kinder zu identifizieren, deren Eltern nicht in der Lage waren ihre Zahlungen zu leisten und einen Besuch bei diesen Eltern abzustatten, um festzustellen warum das Geld nicht bezahlt werden konnte und festzulegen wie sie ihre Schulden begleichen können.
  2. Hausbesuche Das Ziel der Haus- und Familienbesuche war es, eine solide Beziehung mit den Familien aufzubauen und deren Status zu erfahren.
  3. Beratung und Anleitung der Schüler waren weitere Aufgaben der Sozialabteilung. Somit konnten auch schulische oder familiäre Konflikte der Kinder erkannt und bewältigt werden.
  4. Administration  Abgesehen von den oben genannten Dingen wurde beschlossen, dass die administrative Seite des Projektes die Sozialabteilung involvieren würde um die gewünschten verschiedenen Ziele zu erreichen.

Bisherige Erfolge

1. Die Sozialabteilung war in der Lage eine Datensammlung aller Kinder über deren familiären Hintergrund sowie ihren sozialen und finanziellen Status anzulegen, um dem Projekt fundierte Entscheidungen zu ermöglichen, die die Bedürfnisse der Kinder betreffen.

2. Der Sozialabteilung ist es gelungen in einzelnen Fällen den tatsächlichen familiären Status der Kinder zu ermitteln, welcher zuvor manchmal versucht wurde, vor dem   Projektmanagement zu verschleiern.

3. Es ist gelungen eine Kategorisierung der Eltern und ihrer finanziellen Mittel vorzunehmen.

4. Die Erstellung des Geschäftsgründungsbereiches innerhalb der Abteilung ist ein weiterer Erfolg, der die Familien finanziell unterstützen und die Eltern sogar befähigen soll, die Schulgebühren später selbst zu bezahlen.

5. Ein weiterer Meilenstein im Finanzbereich ist die Möglichkeit, Familien Zugang zu Mikrokrediten zu verschaffen, um ein eigenes Geschäft zu gründen oder existierende kleine Unternehmen zu unterstützen.

Diese und andere Maßnahmen haben dabei geholfen, ein besseres Umfeld für die fruchtbare Kooperation der Darad Montessori Academy mit der dörflichen Gemeinschaft zu schaffen.

Bisherige Herausforderungen

1. Wo Erfolge sind, sind auch Schwierigkeiten nicht weit. Die Sozialabteilung hatte in der Ausführung ihrer Aufgaben Probleme logistischer Art. Manchmal ist es schwierig Entscheidungen zu treffen ohne ständig Verantwortliche vor Ort zu haben. Sowohl finanzielle als auch personelle Engpässe stellen seit Gründung der Abteilung ein kleines Problem dar.

2. Auch die Zusammenarbeit mit den Familien stellt bisweilen in gewissem Maße eine Herausforderung dar. In Fällen, in denen die Verpflichtung der Eltern oder der Erziehungsberechtigten gefragt ist, um eine Entscheidung treffen zu können, erweisen sich diese gelegentlich als unkooperativ, was die Arbeit der Sozialarbeiter erschwert.

3. Die Unehrlichkeit mancher Eltern ist eine Herausforderung für sich selbst. Manche Eltern sind nicht bereit, ein ehrliches Bild ihrer finanziellen und sozialen Lage zu geben, was die Sozialabteilung behindert, da falsche Entscheidungen getroffen werden könnten, die die Zukunft des Projektes negativ beeinflussen können.

4. Konflikte bei administrativen Aufgaben entstanden durch die Involvierung der Sozialabteilung in Angelegenheiten der Entscheidungsfindung bezüglich des Projekts. Andere Abteilungen stellen Überschneidungen ihrer Bereiche mit denen der Sozialarbeiter fest, was manchmal dazu führte, dass Abteilungen gezwungen waren Aufgaben anderer Bereiche auszuführen. Dies führte gelegentlich zu Misstrauen und Konflikt unter den Schulangestellten.

Ausblick in die Zukunft:

Die Zukunft, die vor uns liegt, sieht trotz aller Herausforderungen erfreulich aus, gerade in Anbetracht dessen, wo wir herkommen. Es wird die Einrichtung einer Vollzeit-Geschäfts-Klasse für interessierte Familien für 2010 geplant. Die Erwachsenenbildungs-Klasse befindet sich ebenfalls, dank der Mitarbeit der Sozialabteilung im Prozess der Erweiterung und Verbesserung. Die Einführung einer Gesundheits- und Hygieneerziehung für die Angestellten und Kinder durch die Sozialabteilung sind Teil der laufenden Pläne, das Bewusstsein und die Möglichkeiten der Gemeinschaft zu verbessern.
Kennedy Alando  (Sozialarbeiter)

 

Lagebericht 26.04.2009

Wir haben gestern unsere „Nachhilfe-Wochen“ beendet, und ich bin sehr glücklich über die Erfolge. Bei der Nachhilfe kann ich mich einfach in den Unterricht einklinken und den Lehrern zeigen, wie „man“ Kinder in Mathe trainiert. Die Kinder und ich genießen das sehr, und die strahlenden Gesichter sind einfach ein Genuss. Vielen Dank, dass ihr mir, den Kindern und den Eltern helft, das erleben zu können.

Bei der intensiven Planung des Wasserver- und -entsorgungsprojektes habe ich festgestellt, dass wir eigentlich kein echtes Wasserproblem haben. Das Schulgrundstück liegt, obwohl keine 1000m von dem Slumgebiet entfernt, in echt privilegierter Lage (so hatten wir uns das für die Zukunft gewünscht und haben es schon). Wasseraufbereitung und -speicherung wären zu teuer und ineffektiv.

Daraufhin haben wir in Zusammenarbeit mit dem Baobab Trust (www.thehallerfoundation.com) und der Firma TakaNguvu (www.JuaNguvu.com) ein ganzheitliches, nachhaltiges Projekt zur Biogasproduktion entwickelt, das in Kombination mit dem Einsatz von eM effektiven Mikroorganismen (www.emiko.de) ein in sich zusammenhängendes System bildet: Durch die Verwertung von Bioabfällen aus Küchen, Märkten, Gärten, Fäkalien und Abwässern entsteht Biogas und Dünger. Biogas benutzen wir zum Kochen, zur Herstellung von Elektrizität und zum Wasserpumpen. Den Dünger benutzen wir in der eigenen Schulgärtnerei, mit der die oberste Klasse eigenes Einkommen generiert. Es geht zusätzlich um Recourcenerhalt und Umweltschonung, Einsparung von Feuerholz und Holzkohle. Durch den Einsatz von eM wird Geruchsbildung (Bioabfall) vermieden, Sauberkeit und Hygiene (Küchen, Toiletten, überall) verbessert, Wachstum (Garten) gefördert. Obendrein kann das Ganze zu Demonstrationszwecken als Lehrzentrum genutzt werden, wodurch wir viele alternative Arbeitsplätze und ein Vertriebssystem aufbauen können. Das kann eine Einkommenssicherung für viele Familien bedeuten, was uns unserem Endziel, nämlich dass die Familien selbst für die Schulgelder aufkommen können, sehr viel näher bringt.
Von hier bliebe ansonsten noch zu berichten, dass wir jetzt etwa 220 Schüler haben und darum wirklich alle auf Hochtouren arbeiten (für afrikanische Verhältnisse).
Mein tolles Planungs- und Beratungsteam, bestehend aus unserem Teacher Babu (Lehrer Großvater, ein pensionierter Headmaster und ehemaliger Sozialarbeiter, zuständig für alle Fragen des Lebens und ein Redetalent), unserem Direktor (sehr verantwortungsbewusst, mitdenkend, gerecht mit Organisationstalent) unsere Sekretärin (bringt alles auf Papier und weiß alle Fakten, Namen und Abläufe) und zwei Sozialarbeitern (umfassend denkend), schaffen die Strukturen für das Ganze (Chaos) und kreieren Lösungen für „alle“ Probleme.

 

Lagebericht 12.04.2009

Wir hatten gerade unsere Trimesterabschlusfeiern in der Schule. Die Kinder sind echt eine Wonne und es ist toll zu sehen, wie sie sich entwickeln. die Lehrer/innen bringen sich sehr ein in ihre Arbeit und ich finde langsam einige tolle zusätzliche  Mitarbeiter, die ihren Blick schon in die Zukunft richten können und unsere Vision verstehen.
Die Entwicklung im Lande ist leider sehr schwierig, auch hier gibt es immer mehr ganz arme und ganz reiche. Es herrscht in weiten Teilen Hungersnot, während einige Menschen versuchen, die Preise noch künstlich in die Höhe zu treiben.
Wir wollen unseren Fokus noch mehr auf die Eltern richten, um ihnen die Möglichkeiten zum arbeiten und selbstständigen Geldverdienen zu zeigen. Unser langfristiges Ziel ist es, dass die meisten Eltern nach einiger Zeit die Schulgelder für die Kinder selber zahlen können. Um dies zu schaffen, arbeiten wir gerade ein System aus mit Abfallverwertung zu Biogas, das zum Kochen und zur Gewinnung von elektrischem Strom dient. Als Abfallprodukt entsteht Humus, der in Verbindung mit Gartentechnik, Einsatz von effektiven Mikroorganismen und Pflanzenverkauf ein zusammenhängendes breites Arbeitsfeld liefert.

Die Regierung hat ein Programm zur Einkommensbeschaffung für Jugendliche erstellt und uns ihre Mitarbeit angeboten. Wir haben auch die ersten afrikanischen Sponsoren in der Nachbarschaft gefunden, die Uniformen für einige Kinder gekauft haben.
Da wir zur Zeit 220 Kinder betreuen, geht‘s jedoch erst mal um den täglichen Kram: sprich Essen beschaffen und Schulmaterial organisieren, soziale Probleme bewältigen und mehr Struktur in die Organisation und die Zusammenarbeit mit den Verwaltungsbehörden bringen.
Für die Elternarbeit haben wir einen Sozialarbeiter (Kennedy) eingestellt, der 10 Jahre Berufserfahrung in den Slums von Nairobi hat. Durch seine gute Zusammenarbeit mit Joram (pensionierter Schulleiter mit Soziologie- und Theologiestudium) sehe ich da wirklich Land in Sicht.

 

Lagebericht 08.2008

In der Schule nimmt alles seinen normalen Verlauf. Eine besondere Woche erlebten wir, als unser Gast Karin den Kindergärtnerinnen das Kasperle-Theater in einem Workshop vorstellte, und mit der 3. und 4. Klasse Theater spielte. Es war ein schöner Zufall, dass gerade zu diesem Zeitpunkt zwei Kindergartengruppen aus einer befreundeten Schule aus Tiwi zu Besuch kamen. Die Kindergärtnerinnen konnten so ihr frisch erworbenes Wissen vor fachkundigem Puplikum mit viel Begeisterung zum Besten geben. Wegen des großen Erfolges organisierten wir noch einen Workshop für die Kindergärtnerinnen aus Tiwi.

Bei einem Stadtbummel in Mombasa sahen wir eine große Schaukel bei einem Schmied. Wir konnten nicht widerstehen, und Klaus hat dieses Spielgerät gleich an die Küste fahren lassen, als Geschenk für die tollen Leistungen der Kinder bei der Trimester Abschlussprüfung. Jetzt sieht unser Spielplatz doch schon recht komplett aus.
Es ist uns dann am letzten Tag noch gelungen, den dritten und letzten Abschnitt für das Schulgrundstück zu erwerben. Somit entspricht das Gelände jetzt den Anforderungen der Schulbehörde und wir sind sicher, dass wir die Genehmigung für den Schulbau bald bekommen werden.

Sorgen machen uns leider die weiter ansteigenden Preise für Lebensmittel und die stark erhöhten Mietkosten für die Familien außerhalb des Grundstückes. Die Situation wird durch ein sinkendes Angebot an Arbeitsplätzen noch verschärft. Darum bitten wir verstärkt um Ihre Mithilfe und finanzielle Unterstützung für unsere Familien.

 

Lagebericht 04.2008

Heute war ein ganz besonderer Tag: unsere beiden Kindergärtnerinnen Sabina und Mwanakombe erhielten ihre Abschluss-Zertifikate.

In einer großen Festhalle in Mombasa wurden die Urkunden durch die Schulamtsleiterin in einer feierlichen Zeremonie überreicht. Sie hielt dabei eine Ansprache, die mich sehr positiv berührt hat. Das gibt mir die Gewissheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind und den nötigen Mut für die Zukunft. Zuvor hatten die College-Studentinnen eine tolle Show zu unserer Unterhaltung inszeniert. Das ganze erinnerte mich stark an die Abschlussfeier meiner Tochter in der Waldorfschule, und so fühle ich mich auch ein wenig wie eine ‚Mutter‘. Danach haben wir uns noch einen Stadtbummel und ein gemeinsames Essen geleistet. So sind wir nun wieder einen großen Schritt weiter.

In der vorigen Woche hatten unsere Kinder ihre Prüfungen. Danach haben wir das mit Spielen und einem gemeinsamen Essen ein wenig ‚zelebriert‘. Natürlich feiern wir nicht nur……, aber das macht’s halt aus.

Zwei weitere Damen unseres Teams haben eine 2-jährige Teacher-Collegeausbildung begonnen. Ein Privatcollege aus Nakuru und Nairobi hat hier in Ukunda, weniger als 1 km von unserer Schule entfernt, eine Zweigstelle eröffnet. Die Dozenten dort sind gut drauf, fix und sehr modern eingestellt. Die Erziehungsideen kommen denen von Maria Montessori schon sehr nahe. Das gibt mir Mut und Hoffnung für die Zukunft. Aus der, nicht nur örtlichen Nähe, ergibt sich hoffentlich eine erfreuliche und ergiebige Zusammenarbeit.
Unsere Kinder sind nach wie vor sehr wissbegierig, fleißig und interessiert. Wir haben in diesem Term über 250 neue Bücher angeschafft. Unser Ziel ist natürlich, für jedes Kind in jedem Fach ein eigenes Buch. Na… kommt schon noch.

Ein wenig mehr Sorge als sonst macht mir die wirtschaftliche Lage. Während sehr viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, steigen die Preise auch für Grundnahrungsmittel und andere Dinge auf das Doppelte. Da wäre eine freie, warme Mahlzeit am Tag für Alle schon eine große Erleichterung und gäbe ein sicheres Gefühl. Die Portion Porridge am Morgen für alle haben wir ja schon. Ansonsten geht es uns sehr bunt und gut, wie die Bilder zeigen.

 

Lagebericht 03.2008

Die gesponserten Kinder sind alle noch da, wenn sie auch zum Teil erst Ende Januar zurückgekehrt sind, nachdem sich die Lage auch entlang der Reisewege quer durch Kenia wieder beruhigt hatte. Gesponsert zu sein ist natürlich für die Kinder und Eltern ein absoluter Glücksfall, den man unter allen Umständen nutzt. Meist sind diese Kinder auch nach einiger Zeit die Besten der Klassen. Gesponsert zu sein, bedeutet neben guter Bildung schließlich auch, täglich satt zu sein und gepflegte Kleidung zu haben.
Unsere Strickschule hat leider noch keine Schüler. Die jungen Damen werden erst einmal die Pullover für die Schüler bis zur Regenzeit fertig stellen.

Gleichzeitig mit der konstituierenden Sitzung der neuen Regierung, hatten wir eine Schulkomiteesitzung mit dem gleichen Ziel.

Hier die Ergebnisse:

Die Vision der Schule Wir glauben, dass es für jeden interessierten Menschen möglich ist, ein freies, selbst bestimmtes und verantwortliches Leben zu führen.
Wir sind fest überzeugt, dass es immer eine Lösung für jede Aufgabe und jedes Problem gibt, die zu meinem Besten, gut für mein Gegenüber und zum Wohle für alle Beteiligten ist.
Ziele für Erwachsene Voraussetzungen für diese Lebensart sind Bildung und die Chance, arbeiten zu können. Wir managen dies durch die Schaffung unseres Sozialprojektes (Wohnraum und Arbeitsplätze).
Ziele für Kinder Um dieses Ziel für Kinder zu erreichen, bieten wir eine Schulbildung nach den Vorstellungen von Maria Montessori (italienische Ärztin und Pädagogin, die 1907 ihr erstes Kinderhaus eröffnete). Sie erlaubt den Kindern, sich in einer Atmosphäre von Freiheit zu entwickeln. Sie nutzt das natürliche, gute Gefühl von kleinen Kindern für das Interesse am Lernen, an spontaner Selbstdisziplin und an sozialer Zusammenarbeit.
Prinzipien der Montessori Erziehung – Wir wollen, dass den Kindern zu jeder Zeit geholfen wird: „hilf mir, es selbst zu tun“
– Montessori-Pädagogik ist ein pädagogisches Bildungsangebot, das sich unmittelbar am Kind orientiert und konsequent die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt.
– Disziplin entsteht durch Freiheit. Wenn Disziplin auf Freiheit begründet ist, muss die Disziplin selbst notwendiger weise immer aktiv sein.
– Die Persönlichkeit des Kindes respektieren, das Kind immer als vollständigen, vollwertigen Menchen sehen.
– Dem Kind zu helfen, seinen eigenen Verstand zu entwickeln, indem man ihm Raum gibt für freie Entscheidungen, ihm hilft, selbstständig zu denken und zu handeln.
– Dem Kind Gelegenheit bieten, dem eigenen Lernbedürfnis zu folgen. Kinder wollen nicht nur irgendetwas lernen, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas ganz bestimmtes (sensible Phasen).
– Dem Kind helfen, Schwierigkeiten zu überwinden, statt ihnen auszuweichen.
– Freie Entscheidungen führen zu einer Disziplin, die von innen kommt und nicht von Erziehern gemacht wird. Das führt zu einer ruhigen und entspannten Arbeitsatmosphäre.
Montessori Erzieher – Sie verstehen sich als Helfer zur Entwicklung selbstständiger Persönlichkeiten. – Zur rechten Zeit sind ihre freundlichen Worte und ihre Konsequenz gefragt.

– Sie sind sehr flexibel. – Sie erklären immer wieder mit Geduld. – Sie bringen das Kind in Beziehung zur Ordnung in ihrer Umgebung.
Es ist notwendig, dass Jeder der mit uns in unserem Projekt arbeitet, persönlich überzeugt ist von diesen Ideen.
Ich bin sehr glücklich, dass alle diesen Beschlüssen zugestimmt haben. Das war nur möglich, weil unser Chairman, Pastor Fred, nach der Literatur der Montessori-Bücher, sehr viel Sympathie für diese Ziele entwickelt hat und sich stark für die Umsetzung einsetzt.

 

Lagebericht 02.2008

Nach meiner erlebnisreichen Südafrika-Safari mit tollen neuen Eindrücken und Erholung pur, kamen am Rückreisetag meine Tennisdamen aus Haaren für 3 Wochen zu Besuch. Ich habe die Zeit sehr genossen, vor allem weil wir schon wieder 1 Woche auf Safari waren. Bergsteigen und Steilwandklettern auf dem Mount Meru (4500m) in Tansania standen auf dem Programm. Danach waren wir in der Ol Tukai Lodge in meinem Lieblingspark Amboseli, mit Löwenvorführung vom feinsten…….
Übrigens, die von Klaus im Oktober letzten Jahres geschickten Montessori-Bücher, sind diese Woche (nach 5 Monaten) angekommen und können jetzt in den kurzen Halbterm-Ferien von den Lehrern zur Fortbildung genutzt werden.
Die Schule läuft gut und das Team arbeitet sehr verlässlich, wenn auch nicht so ganz nach meinen, vielleicht überzogenen, Erziehungsmustern. Die Kinder kommen sehr gerne und lernen wirklich eifrig. Unsere Musikschule ist angelaufen und erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit. Da sind wir noch auf der Suche nach weiteren Instrumenten für die Kinder.
Nach den Unruhen haben leider etwa 50 Kinder die Schule verlassen, weil sie in ihre Heimatgebiete zurückkehren mussten, oder weil sie den selbst geringen Anteil an den Schulkosten nicht mehr aufbringen konnten. Die Kinder wurden dabei nicht abgemeldet, so dass wir erst spät feststellen konnten, wo das jeweilige Problem lag. Die ärmsten oder uns besonders ans Herz gewachsenen Kinder haben wir dann wieder zurück geholt und ins Sponsorprogramm aufgenommen.
42 neue Schüler haben dann die Lücken wieder aufgefüllt. Wir haben zur Zeit 120 Kinder, in 7 Klassen, mit 8 Lehrern und zwei Praktikantinnen, die im April die Lehrerausbildung beginnen werden.
Das Schulkomitee hat beschlossen, dass wir das Mittagessen nur an zahlende (und gesponserte) Kinder ausgeben. Damit das möglich ist und gleichzeitig kein Kind hungern muss, ist das Frühstück (Porridge) für alle frei.
Ein großes Problem sind noch die persönlichen Schulbücher, die für alle Kinder nötig wären. Hauptsächlich besitzen nur die gesponserten Kinder eigene Bücher, aus denen sie auch zuhause lernen können. Die schuleigenen Bücher werden gemeinschaftlich genutzt und bleiben im Office.
Ab Montag startet auch unsere Strick- und Nähschule für einige Mütter. Die Lehrerin wird morgen anreisen und im Schulgelände wohnen. Wir konnten in Nairobi günstig 3 Strickmaschinen erwerben und haben 2 Nähmaschinen zur Verfügung. Da bin ich echt gespannt, was abgeht. Garn und Stoffe sind schon gebunkert.
Meine Tennisfreundinnen haben der Schule durch wunderschöne Bilder auf der Toilettenfrontseite einen pfiffigen Touch verliehen. Das war ein arbeitseifriger Einsatz. Zusätzlich haben sie die Kinder wieder in ‚deutschem Liedgut‘ unterrichtet. Mit dem Geld, dass sie mir zum Abschluss überlassen haben, konnte ich Montag gleich 2 Halbwaisen aufnehmen, deren Oma bittend und fast bettelnd in der Schule auf mich wartete. Der Rest reichte dann noch für die Finanzierung des Frühstücks in diesem Term. Von den Fahrrädern, die sie mitgeschleppt hatten (die sie dummer weise auch noch verzollen mussten) haben wir jetzt 2 zum allgemeinen Gebrauch in der Schule, eins verschenkt und eins hier für die Allgemeinheit behalten.

 

Lagebericht 12.2007

Seit Oktober haben wir ein Schulkomitee, das den Verwaltungsrat der Schule darstellt. Der Vorsitzende ist unser Pfarrer Fred, der auch freitags den gemeinsamen Religionsunterricht für alle Kinder erteilt. Der 2. Vorsitzende ist Direktor Allan ; die Schulleiterin Margret hat die Aufgaben der Schriftführerin übernommen. Fünf Mütter und Väter, Constance, Tum, Jasphat, Dickson und Frances sind als Elternvertreter im Komitee. Die Belange des Vereins vertritt Christina.

Das Schulgrundstück wurde durch Zukauf erweitert, so dass uns jetzt ca. 6000 qm für das Projekt zur Verfügung stehen.

Im Rahmen der Existenzgründungen hat eine Mutter eine Ausbildung als Strickerin erhalten, und wir konnten ihr eine Strickmaschine zur Verfügung stellen. Für die nächste Regenzeit wird sie die Schüler mit Pullovern ausstatten und dadurch ihren Lebensunterhalt verdienen. Wir sind in Kontakt mit einer jungen Dame, die im nächsten Jahr als Lehrerin für Stricken und Nähen weiteren Müttern zur Verfügung stehen könnte.

In der letzten Schulwoche vor Weihnachten sind wir jeden Tag mit verschiedenen Klassen zum Strand gefahren. Wir alle haben das Baden im warmen Wasser, das Rennen und Toben im Sand und den Kamelritt echt genossen. Obwohl unsere Schule nur 2km vom Strand entfernt ist, sahen einige Kinder bei der Gelegenheit das Meer zum ersten Mal. Erschrocken rannten sie mit viel Geschrei zum Auto zurück. Doch dann war es schön zu sehen, wie schnell kindliche Neugier den Schreck in freudiges Genießen umschlagen ließ.

 

Lagebericht 05.2007

Die 4 Häuser des Wohnprojektes auf dem Schulgelände sind fertig gestellt und bezogen. Hier wohnen 2 Familien (10 Personen), die Sekretärin mit Baby und die Schneiderin (Schwestern), 2 Lehrerinnen und der Askari. Zudem befinden sich dort die Nähstube und das Schulbüro.

Die 6 offenen Klassenräume für ca. 90 Kindergartenkinder und ca. 50 Schulkinder der ersten 3 Klassen haben einen zusätzlichen Wetterschutz erhalten. Neu hinzugekommen ist jetzt ein Gebäude für Waschräume und Schulküche. Der Ofen für die riesigen Kessel ist ein Meisterwerk afrikanischer Ingenieurskunst !(Zukunftsweisendes Energiespargerät)
Zusätzlich zu ihren Lieblingsspielzeugen, den Autoreifen und Bällen, haben die Kinder jetzt Schaukeln, Wippen, Rutsche und Klettermöglichkeiten.

Die Academy hat 16 feste Mitarbeiter eingestellt: Direktor, Sekretärin, 6 Lehrerinnen, Betreuerin und für das Drumherum, 2 Köchinnen, Reinigungskraft, Schneiderin, Hausmeister, Gärtner und Nachtwächter. Die Angestellten sind alle mit viel Engagement und Freude dabei, dieses Projekt weiter aufzubauen. Sie erkennen die Möglichkeiten für ihre Zukunft und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Aktuell werden 13 Kinder gesponsert, und einige Freunde haben mir zweckfrei Geld überlassen, für das wir zusätzliche Lehrmaterialien und Möbel gekauft haben. An dieser Stelle vielen herzlichen Dank an Alle, die so spontan und freudig mitgeholfen haben.
Die Vereinsgründung soll Anfang Juni stattfinden. Der Notar ist mit der Durchsicht der Satzung fertig.

 

Lagebericht 01.2007

Wie es begann: Im März 2006 hatte ich den Wunsch, Wohnungen und Arbeitsplätze für ‚meine Familien‘ zu schaffen. Das sind die Familien der Angestellten in meinem Privathaus und die verwaisten Kinder einer ehemaligen Angestellten. Ein zentral gelegenes Grundstück in Ukunda war erstaunlich schnell gefunden, eingezäunt und mit 2 Häusern bebaut. Wir errichteten eine Toilettenanlage, gruben einen 13 m tiefen Brunnen mit einer Handpumpe und ließen elektrische Versorgung legen. Bei der zeremoniellen Brunneneinweihung mit Baumpflanzung, Akrobaten- und Tanzaufführungen und vielen unterschiedlichen Gästen, wurde die Idee geboren, eine Schule zu gründen. Eine Schule schafft viele Arbeitsplätze und bedeutet eine gute Ausbildung für Kinder, deren Eltern kaum Schulgeld zahlen können.

Stand der Dinge im Januar 2007: Am 7. Januar 2007 zum 100. Jahrestag des ersten Maria Montessori Kinderhauses haben wir die Darad Montessori Academy gegründet. In der Darad Montessori Academy bieten wir den Kindern eine qualitativ hochwertige Schulbildung und einfühlsame, liebevolle Erziehung nach Montessori-Richtlinien, und Sicherheit durch ein tägliches Frühstück, gutes Essen und ordentliche Kleidung.