Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und steigender Lebensmittelpreise bildet die Subsistenzlandwirtschaft (= Landwirtschaft zur Selbstversorgung) eine wesentliche Lebensgrundlage für viele Kenianer. So ist mehr als die Hälfte der kenianischen Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Um die gesunde und stabile Ernährung unserer Schüler zu sichern und ihnen gleichzeitig grundlegende landwirtschaftliche Kenntnisse zu vermitteln, unterhält das DIANI Bildungs- und Sozialzentrum seit 2012 eine Schulfarm.
Auf dem Gelände von einem viertel Hektar Farmland werden von drei Farmern verschiedene Gemüsesorten wie z.B. Tomaten, Muchicha (eine Art Spinat), Sukuma Wiki (ähnlich Mangold), Auberginen und Früchte wie Papayas und Bananen angebaut.
Des Weiteren wachsen auf der Schulfarm Moringabäume. Moringabäume gelten als eine der nährstoffreichsten Gewächse der Erde. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle und werden auch zu medizinischen Zwecken genutzt.
Das Ackerland, welches laut einer in Deutschland analysierten Bodenprobe über ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis verfügt, wird per Handarbeit mit Hilfe von einfachen Gartengeräten bearbeitet. Maschinen stehen nicht zur Verfügung. Aufgrund der auf dem Korallengestein liegenden, sehr dünnen Ackerkrume, die sehr schnell austrocknet, ist eine ausreichende Bewässerung unabdingbar. Hierbei können die Farmer den schuleigenen Brunnen nutzen, der im Jahre 2012 von der Projektleitung angelegt wurde. Allerdings fehlen ausreichende Gerätschaften für ein Schlauch- bzw. Bewässerungssystem, deren Anschaffung über Spenden angestrebt wird.
Aus der täglichen Ernte, vor allem aus Tomaten und Muchicha wird in der Schulküche ein schmackhaftes Mittagessen für Schüler und Angestellte zubereitet.
Um die Abwehrkräfte der Kinder zu stärken, werden täglich frische Moringablätter der Schulmahlzeit zugefügt. Das ist gesund und es schmeckt auch ausgezeichnet.
Durch die Nutzung der schuleigenen landwirtschaftlichen Produkte wird der Zukauf von Lebensmitteln deutlich reduziert. Der Überschuss der Ernte wird in einem kleinen Shop an der Straße verkauft, dessen Einnahmen in die Schulkasse fließen. Die überschüssigen Moringablätter werden vor dem Verkauf veredelt. Nach der Trocknung werden diese zu Pulver verarbeitet und in kleine Portionen verpackt. Auch getrocknete Samen der Moringapflanze werden zum Verkauf angeboten.
Die landwirtschaftliche Nutzung der Farm und die Bepflanzung des Schulgeländes u.a. mit Obstbäumen sind eine große Bereicherung für das Bildungs- und Sozialzentrum. Die Ernteerträge steuern zur Verpflegung der Schüler sowie dem Unterhalt des Bildungs- und Sozialzentrums bei und reduzieren die Abhängigkeit von externen Spenden.
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