Instrumentenbau und gemeinsames Musizieren – Bericht von Hannah Pape

Sophia Stepprath Uncategorized November 29, 2018

Mein Name ist Hannah und ich befinde mich im letzten Mastersemester meines Grundschullehramtsstudiums. Meine Fächer sind Mathematik, Deutsch und Musik.

Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit vom 13.08.2018 bis zum 20.09.2018 den Verein Projekt Lebensblume e.V. und vor allem das DIANI Bildungs- und Sozialzentrum, Kenia kennenlernen und unterstützen zu dürfen.

Als angehende Lehrerin stand für mich vor allem die Arbeit mit den Kindern im Vordergrund meines Aufenthaltes. Besonders der musikalische Bereich hat mich sehr angesprochen, da man in Deutschland immer wieder davon hört, dass alle Afrikaner sehr musikalisch sind und ein besonders gutes Rhythmusgefühl haben. Aufgrund dessen entschied ich mich für ein Musikprojekt zu dem Thema Instrumentenbau und das Musizieren mit den neuen Instrumenten. Da ich in den Schulferien ankam, bot es sich an, das Projekt mit den Kindern, die in den Ferien an der Schule waren, durchzuführen. Die Gruppengröße war somit angenehm groß, ca. um die 12 Kinder. Die Kinder freuten sich sehr in ihren Ferien etwas Besonderes machen zu können.

Bereits vor meiner Anreise in Kenia plante ich das Projekt und erkundigte mich, ob dieses sinnvoll und umsetzbar ist. Gemeinsam mit anderen Volontären baute ich Musikinstrumente aus Gegenständen aus dem Umfeld der Kinder. Vor Ort erkundeten die Kinder und ich den Schulhof und die Umgebung und sammelten Bambus, Plastikflaschen und Klopapierrollen.  Die nötigen zusätzlichen Materialien, wie beispielsweise Klebeband, Stifte und Papier zum Verschönern, brachte ich mit.

Am ersten Tag teilten wir uns in drei Gruppen auf. Eine Gruppe nahm sich die Plastikflaschen vor. Die Kinder sammelten auf dem Schulgelände kleine Steine und Sand, füllten damit die Flaschen und verschlossen diese gut. Nun konnten die Kinder ihre Flaschen individuell bekleben und gestalten. Die zweite Gruppe ging ähnlich vor. Anstelle der Flaschen füllten die Kinder Klopapierrollen. Die individuell gestalteten Flaschen und Klopapierrollen wurden somit zu Rasseln. Diese klangen auf Grund ihrer Befüllung und des Außenmaterials unterschiedlich. Außerdem schnitzten wir Instrumente aus Bambusrohr, die sich Reco-Reco nennen. Da das Bambusrohr hohl ist, ist es ein guter Resonanzkörper – das Schrapp-Geräusch wird natürlich verstärkt.

An den nächsten Tagen begleiteten wir unterschiedliche Lieder mit unseren Instrumenten. Zur Einstimmung wählte ich beispielsweise das kenianische Lied „Jambo“, welches ich vor Ort von den Kindern gelernt hatte. Alle Kinder konnten dieses hervorragend singen und nach etwas Übung gelang uns die rhythmische Begleitung. Zusätzlich erarbeiteten wir das Lied „Oh when the Saints“ gemeinsam und marschierten im Takt des Liedes über den Schulhof. Die Beibehaltung des Taktes wurde durch unsere Instrumente unterstützt und der Marschrhythmus damit betont. Das hat den Kindern viel Freude bereitet.

Als die Schule begann übergab ich die Instrumente an die Lehrkraft einer Kindergartengruppe. Sie hat sich sehr gefreut und ich hoffe, dass die Instrumente weiterhin eingesetzt werden und den Kindern somit viel Freude und Spaß bringen. Die Zeit in Kenia und am DIANI Bildungs- und Sozialzentrum war etwas sehr Besonderes und Großartiges für mich war. Durch den Aufenthalt in Kenia, den Begegnungen mit anderen Menschen, durch die dadurch verbundenen neuen Eindrücke und Lebenserfahrungen hat sich meine Persönlichkeit weiterentwickelt.