Bericht über die Arbeit der Volontärinnen Jana, Lynn und Romy – September 2014

Im Sommer 2014 arbeiteten Jana, Lynn und Romy als Volontäre für vier bzw. sechseinhalb Wochen an der „DIANI Montessori Academy“ (Namensänderung: vorher DARAD). Während der ersten beiden Wochen waren in Kenia noch Schulferien, deshalb unterstützen sie zunächst die neue Schulsekretärin bei der Umstrukturierung und Neuorganisation der Schulverwaltung sowie des Schuloffice. Beispielsweise brachten sie Ordnung in die Lehrermaterialien für den Kunstunterricht. Bastel- und Malutensilien wie Malkästen, Pinsel, Buntstifte, die im Rahmen der Hilfsgüterlieferung mit dem Container im April eingetroffen waren, wurden sortiert und ein separater Schrank für Lehrermaterialien eingerichtet. Mit Beginn des Schuljahres brachten sich Jana und Lynn im Deutsch- und Kunstunterricht ein. Da die Amtssprache Englisch ist, unterrichteten sie – wie alle anderen Lehrer – auf Englisch.

In den Primarschulklassen unterrichteten sie in den unterschiedlichen Jahrgängen größtenteils denselben Unterrichtsstoff, differenzierten lediglich beim Schwierigkeitsniveau und der Ausführlichkeit des jeweiligen Themas. Exemplarisch werden nachfolgend die Grundzüge des durchgeführten Deutschunterrichtes im Standard 3 vorgestellt: Zunächst erarbeiteten sie mit den Schülern und Schülerinnen wie sich die Schüler mit ihrem Namen, Wohnort, Alter, Hobbies auf Deutsch vorstellen können. Am Ende dieser kurzen Unterrichtssequenz verfassten die Schüler und Schülerinnen kurze Briefe an die Schüler der Astrid-Lindgren-Grundschule in Süsterseel, der deutschen Partnerschule. Die Unterrichtsmethoden der meisten kenianischen Lehrer sind sehr stark frontal geprägt, deshalb versuchten Jana und Lynn bewusst, den Unterricht interaktiv zu gestalten und modernere Unterrichtsmethoden einzubringen. Einerseits, um die Eigenaktivität der Schüler zu fördern und andererseits, um die Lehrer zu inspirieren, ebenfalls andere Unterrichtsmethoden auszuprobieren. So verwendeten Jana und Lynn bspw. einen Ball, den sich die Schüler(-innen) zuwarfen, um zu signalisieren, wer sich als nächstes vorstellen darf. Auf diese Weise spielte sich das Unterrichtsgeschehen komplett zwischen den Schüler ab, die statt der üblich passiven, nun eine aktive Rolle einnahmen. Die neue, schülerzentrierte Unterrichtsmethode schien die Schüler nicht zu überfordern, vielmehr hatten Jana und Lynn den Eindruck, dass die Schüler sehr viel Spaß am Unterricht hatten. In den darauffolgenden Stunden wiederholten sie mit den Schülern die Zahlen von 1 – 20, die bereits Unterrichtsinhalt im Deutschunterricht früherer Volontäre waren. Mit einfachen Additions-, Subtraktions- und Multiplikationsaufgaben spielten sie mit den Schülern „Rechen-Ecken“, wodurch sich die Zahlen spielerisch festigten.

Auch in den Kunstunterricht versuchten Jana und Lynn neue Ideen einzubringen. Da die meisten Schüler noch nie mit Wassermalfarben Bilder gemalt hatten, wurde diese Maltechnik häufig ausprobiert. Mit den Schülern der höheren Klassen malten und bastelten sie eine Unterwasserwelt, während die Jüngeren (Kindergarten 1-3 und Standard 1) Schnecken und Schmetterlinge mit der Finger-Tupftechnik gestalteten.

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Dabei ließen sie die Kinder möglichst oft mit Scheren arbeiten, da sie festgestellten hatten, dass sogar Schüler der höheren Jahrgänge sehr ungeübt im Schneiden waren bzw. sehr schlecht schneiden konnten. Viele der Schüler waren vom Kunstunterricht so begeistert, dass sie oft nicht aufhören wollten zu basteln, obwohl die Stunde bereits beendet war.

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Als kleines Highlight studierten Jana, Romy und Lynn gemeinsam mit den Schülern und Schülerinnen der Standard 3 den Cup-Song „When I’m gone“ von Anna Kendrick aus der amerikanischen Filmkomödie „Pitch Perfect“ ein. Zunächst wurde mit Bechern der Rhythmus des Lieds eingeübt und anschließend versucht, gleichzeitig zum Rhythmus das Lied zu singen. Auch wenn vielen Schülern die Koordination und das gleichzeitige Singen nicht immer perfekt gelangen, schienen sie alle sehr viel Spaß an der Sache zu haben, was letztendlich das Hauptziel war.

Im Anschluss an die reguläre Schulzeit verbringen die Kinder die sogenannte „games-time“ (von 15.15 bis 16.45 Uhr) auf dem Schulhof, in der sie spielen, an verschiedenen AG´s teilnehmen können oder sich einfach nur austoben dürfen. Während der „games-time“ boten Jana, Romy und Lynn dreimal wöchentlich in der großen, offenen „dining-hall“ eine Tanz-AG an, an der alle Schüler, die Lust zum Tanzen hatten, teilnehmen konnten. Innerhalb von vier Wochen studierten sie mit den Schülern eine kurze Choreographie auf das Lied „Happy“ von Pharrell Williams ein, die sie später filmten. Unabhängig von der Tanz-AG nahmen sie zusätzlich kurze Videoszenen auf, in denen sie ebenfalls die Küchenfrauen, die Putzfrau, die Sekretärin sowie den Schneider tanzend filmten. Zurück in Deutschland schnitt Jana die Videosequenzen zu einem kleinen Musikvideoclip zusammen, der einen Eindruck von der positiven Atmosphäre und der Mentalität der Schüler und Mitarbeiter der DIANI Montessori Academy gibt.

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Weitere Informationen über die Arbeit von Jana, Lynn und Romy
siehe Bericht: „Reader today – Leader tomorrow“