Karibu Kenia – Bericht von Christine vom 20.07. bis 25.08.2015

Sophia Stepprath Uncategorized September 28, 2015

Fünf Wochen lang durften Anna und ich (Christine) das DIANI Bildungs- und Sozialzentrum in Kenia unterstützen. Während dieser Zeit haben wir unterschiedlichste Erfahrungen machen können.

Wir hatten die Möglichkeit, von drei Schülern die Familien kennen zu lernen bzw. zu besuchen. So lernten wir u.a. eine Großmutter kennen, die ihre fünf Enkelkinder erzieht. Durch den Verkauf von Pfannkuchen am Straßenrand versucht sie sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Da sich Löcher im Dach des kleinen Verkaufstandes befinden, kann sie an regnerischen Tagen nicht arbeiten. Auch ist sie gesundheitlich eingeschränkt, wodurch ihr die tägliche Arbeit immer schwerer fällt. Ohne die Unterstützung durch die Patenschaften vom Verein Projekt Lebensblume e.V. könnten ihre Enkelkinder nicht die Schule besuchen. In einer anderen Familie hatten wir die Möglichkeit das häusliche Umfeld kennenzulernen. Dort gab es weder Strom noch fließend Wasser. Das Wasser kann man zum Preis von 4 Cent/pro 20 Liter Kanister an sogenannten „Wasser-Tankstellen“ kaufen. (Eltern mit 5 Kindern benötigen in Kenia ca. 80 Liter Wasser pro Tag.*) Bei einem Tagesverdienst von 1 bis 2,50 Euro ist der Wasserpreis von 16 Cent täglich ein großer Betrag und das verbleibende Einkommen für 5 Personen sehr gering.

Diese und viele andere familiäre Situationen haben uns doch sehr schockiert und zum Nachdenken angeregt. Und obwohl die Kinder unterschiedlichste Schicksalsschläge erlebt haben, strahlen sie eine unglaubliche Fröhlichkeit aus und sind dankbar, die Schule besuchen zu dürfen.

Weiterhin bastelten wir in den fünf Wochen einen Klang-Ast für die Kinder. Deshalb sammelten wir Pfandflaschen und Konserven, befüllten sie mit Sand, Reis und Steinen und hingen diese an einem Baum auf dem Schulhof auf. Die Kinder freuten sich riesig und machten damit in den Pausen Musik.

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Außerdem unterstützen wir die Brieffreundschaften zu den Schülern der Astrid-Lindgren-Grundschule in Süsterseel, Deutschland. Anna hatte die Briefe aus Deutschland mitgebracht und ausgehändigt. Sie freuten sich wirklich sehr über diese Briefe. Zunächst lasen wir die Briefe gemeinsam mit den kenianischen Schülern und anschließend übten wir das Briefeschreiben mit den 20 Schülern der Klasse 4. Fleißig beantworteten sie die Fragen der deutschen Schüler. Wir fotografierten die Schüler, ließen die Fotos in Deutschland entwickeln und fügten sie den Briefen bei. So haben nun auch die Schüler der deutschen Grundschule Bilder ihrer Brieffreunde aus Kenia.

3 Briefe

Ein großes Highlight für die Kinder waren ebenfalls die 2-wöchigen Ferienspiele, die wir zuvor mit Rosa und Laura, den zwei anderen Volontärinnen organisierten. Zur Auswahl standen verschiedene Workshops u.a. verschiedene Sportarten wie Seilspringen, Armbänder und Ketten basteln oder Stopptanzen (Tanzspiel). Mit Begeisterung wählten die Kinder nach ihren Wünschen die Aktivitäten aus. Dank der vielen Materialspenden aus Deutschland sind solche Angebote und die Umsetzung überhaupt möglich. In der zweiten Ferienspielwoche haben wir mehrere Strandtage organisiert. Wir haben es geschafft mit 42 Kindern/Lehrern/Volontären mit einem Matatu (VWBus für ca. 11 Personen) zu fahren. Und ob man es glaubt oder nicht, die Kinder hatten einen Riesenspaß dabei.

Armbänder4 Kreis

Rückblickend bin ich immer noch sehr überwältigt von der Offenheit und Freundlichkeit der Schüler/Angestellten der DIANI Montessori Akademie. In Deutschland erlebt man wohl kaum, dass zur Begrüßung eines Praktikanten gefühlt 20 Kinder auf einen losstürmen und nicht mehr loslassen. Auch wenn ich nur eine relativ kurze Zeit in Kenia verbracht habe, war es doch sehr prägend für mich und ich kann einen ein Volontariat am DIANI Bildungs- und Sozialzentrum nur weiterempfehlen. Ich habe eine andere Kultur und mich selber besser kennengelernt. Insbesondere bin ich dankbar für viele „kleine“ alltägliche Dinge in Deutschland.

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Kinder sind wie Schmetterlinge im Wind.

Einige können höher fliegen als andere,

aber jeder einzelne fliegt so gut er kann.

Jeder einzelne ist verschieden

Jeder einzelne ist schön

Jeder einzelne ist etwas ganz besonderes“

(Autor unbekannt)

* mündliche Informationen von Eltern der Schüler des DIANI Bildungs- und Sozialzentrums