Ein großes Highlight meines Aufenthaltes an der DARAD-Montessori-Akademie in Ukunda, Kenia war für mich die Veranstaltung der Plant-for-the- Planet-Akademie am 17. August 2013.
Nach einem Schülerreferat über den Klimawandel durch den damaligen 9-jährigen Felix Finkbeiner rief er eine Schülerinitative ins Leben, die sich u.a. zum Ziel gesetzt hat, in jedem Land der Erde eine Million Bäume zu pflanzen. Inspiriert wurde er von der kenianischen Friedensnobelpreisträgerin Wangari Mathei, die mit der Organisation Green Belt Movement in 30 Jahren 30 Millionen Bäume pflanzte. Felix und seine Freunde, deren Projekt unter dem Kinderprogramm der UNEP Plant-for-the-Planet geführt wird, fordern engagierte Kinder aus allen Teilen der Welt auf, Bäume zu pflanzen, denn sie sind ein wichtiger Bestandteil des Klima-, Umwelt- und Artenschutzes. Dadurch soll die Welt ein Stückchen besser gemacht werden, damit auch noch die Kinder unserer Kinder in einer natürlichen und schönen Umwelt leben können. Hierzu möchte die Kinderorganisation Plant-for-the-Planet in jedem Land der Welt Kinder als Klimabotschafter ausbilden und somit aktiv an Klimaschutzmaßnahmen und der Armutsbekämpfung mitwirken. Dieses Projekt wollte ich unterstützen und an der DARAD-Montessori-Akademie in Ukunda, Kenia eine Plan-for-the Planet Akademie organisieren.
Bei einer Plant-for-the-Planet Akademie wird den Kindern durch verschiedene Spiele und Vorträge gezeigt, wie wichtig Bäume sind. Ein bereits ausgebildeter Klimabotschafter vermittelt sein Wissen im Rahmen eines Referates. Die Kinder werden von Erwachsenen bei der Organisation der Akademie und als Co-Moderatoren unterstützt. Diese Aufgaben übernahmen Hannah, Laura und ich in Zusammenarbeit mit der Plant-for-the-Planet Organisation in Deutschland. Im Vorfeld waren umfangreiche organisatorische Vorbereitungen zu treffen. Hierfür hatten wir nur ein Zeitfenster von einem Monat zur Verfügung. Es musste u.a. das Projekt dem Headteacher sowie den Lehrern präsentiert und ihre Zustimmung eingeholt werden, ein Klimabotschafter gefunden, seine Anreise und Unterkunft organisiert, der Tagesablauf geplant, die Kinder eingeladen, ein Globus und eine Weltkarte beschafft und die Zertifikate in einen Copiershop ausgedruckt werden. Da die Rahmenbedingungen an der Schule wie Ausstattung (kein Drucker, kein PC, nur wenig Unterrichtsmaterial) sehr eingeschränkt waren, waren die Vorbereitungen schon eine Herausforderung. Nach den Vorbereitungen erwarteten wir gespannt den Veranstaltungstag.
Unser kenianischer Klimabotschafter war der 11-jährige Lennox aus Nairobi, der mit seiner Mutter am Freitag, den 16.08.2013, anreiste.
Am Samstag um 9.30 Uhr begann die erste und hoffentlich nicht letzte Akademie an der DIANI-Montessori-Akademie. Hieran nahmen alle Kinder des Gartenclubs der Schule und auch ein paar Kinder der benachbarten Bongwe Schule und dem Neema Centre teil, sodass wir insgesamt ungefähr 30 Teilnehmer waren. Nach dem Kennenlernspiel hielt Lennox seine Präsentation „Über den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Umwelt“. Man merkte, dass er viel für seinen Vortrag geübt hatte, und dass viel Mut dazu gehörte vor so vielen Menschen zu reden. Nach dem Vortrag half er sehr aktiv bei den weiteren Programmpunkten. Es machte ihm sichtlich Spaß, sein Wissen an andere Kinder weiter zu geben. In der nachfolgenden Diskussion über die von Lennox angesprochenen Themen waren die Kinder erst etwas zurückhaltend. Als wir dann aber mit dem Worldgame begannen, waren sie plötzlich voll dabei. Bei diesem Spiel wurden die Kinder in Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe musste Sticker auf einen Globus oder eine Weltkarte platzieren. Zum Beispiel mussten sie das reichste Land und das Land mit der meisten CO₂ Produktion markieren. Hierbei wurde deutlich, dass die Verteilung der Güter und auch die Produktion von Co₂ sehr unfair verteilt sind. Dieses Spiel bereitete den Kindern sehr viel Spaß und sie blühten richtig auf. Da die Kinder viel Energie verbraucht hatten, machten wir in der Pause draußen einige Lauf- und Bewegungsspiele, damit sich die Kinder erholen konnten.
Als nächster Programmpunkt erfolgte das Üben von Reden. Dafür sammelten wir erst einmal Punkte, die eine gute Rede kennzeichnen und schrieben sie auf Plakaten und Merkzettel. Es wurde auch geübt, wie man ein gutes Feedback gibt.
Nach der Mittagspause kam das Beste, die Baumpflanzaktion.
Josef, der Gärtner, hatte drei wunderschöne Mangobäume organisiert, die auf das Schulgelände gepflanzt werden sollten.
Jedes Kind durfte buddeln und wässern und es war eine so ausgelassene Stimmung und alle waren gut gelaunt.
Danach sollte jedes Kind einen Aspekt für das Engagement gegen den Klimawandel vor allen anderen Kindern präsentieren. Dies war ein sehr wichtiger Punkt auf der Agenda, weil die Kinder befähigt werden sollen, ebenfalls die Aufgaben eines Klimabotschafters zu übernehmen. Man merkte leider, dass die Konzentration der Kinder nachließ, denn es war auch schon in Windeseile Nachmittag geworden! So spielten wir noch draußen ein paar Spiele und verliehen die Teilnahmerzertifikate. Als Bonus und zur Erinnerung schenkten wir den Kindern selbst geflochtene Armbänder. Ich trage mein Armband immer noch, auch wenn ich schon länger wieder in Deutschland bin.
Nach diesem sehr erfolgreichen Tag denke ich, dass die Kinder sehr viel über die Bedeutung von Bäumen und den Klimaschutz gelernt haben. Ich hoffe, dass einige ihr Wissen an andere weitergeben werden und sich das Umweltbewusstsein auch in Kenia in Zukunft ändert.
Meinen Bericht möchte ich abschließen mit einem Zitat von Wangari Maathai, der kenianischen Friedensnobelpreisträgerin:
„Die kleinen Dinge, die Menschen tun, zeigen Wirkung.
Das wird auf Dauer den Unterschied machen.
Meine kleinen Dinge bestehen darin, dass ich Bäume pflanze.”
Weitere Informationen über Plant-for-the-Planet erfahren Sie unter: http://www.plant-for-the-planet.org/de/
Neueste Kommentare