Liebe Freunde und Unterstützer des Projektes Lebensblume e. V.,
im Namen aller Mitglieder des Projektes Lebensblume e. V. sowie des DIANI Bildungs- und Sozialzentrums in Diani/Kenia bedanken wir uns für das entgegengebrachte Vertrauen und Ihre Unterstützung im vergangenen Jahr sehr herzlich.
Mit Ihrer Hilfe wurden neben dem laufenden Schulbetrieb wieder weitere Baumaßnahmen und neue Ideen umgesetzt. Derzeit werden bei uns 140 Kinder von 10 Lehrern und 15 weiteren Angestellten betreut. Ab Januar 2016 wird die Schule um eine Klasse erweitert, so dass demnächst wieder eine 5. Klasse an der Schule unterrichtet wird.
Im April 2015 wurde die Verwaltungsstruktur für unsere kenianischen Projekte von einer Firma in einen Verein umgewandelt. Wir gründeten den Verein „DIANI Education Centre CBO“ (Community Based Organisation). Mitglieder sind Christina Missong – Projektleiterin -, Susanne – eine ehemalige Lehrerin – und Klaus Schneider – Vereinsmitglied – als deutsche Vertreter sowie alle Angestellten des DIANI Education Centre. Dadurch ist es einfacher, als gemeinnützig anerkannt zu werden und so auch in Kenia eine Steuerbefreiung zu erhalten.
Da die CBO auch soziale Aufgaben und Verpflichtungen in ihrer Umgebung zu erfüllen hat, wurden die noch vorhandenen Rollstühle und Gehhilfen aus dem Hilfsgüter-Container an Behinderte und ein Krankenhaus weitergegeben.
Zu den baulichen Maßnahmen gehören der Endausbau der drei Kindergartenräume und die Umgestaltung der Pavillons von offenen Klassenräumen zu luftigen abschließbaren Büros für das Sekretariat, die Schulleitung und das Socialoffice.
Die Räume der Kinder werden oft liebevoll mit Wandmalereien gestaltet, womit wir unsere Ideen und Ideale verdeutlichen möchten. Im Speisesaal wurde vom kenianischen Künstler Polycap eine Weltkugel mit sich umarmenden Kindern aus aller Welt gemalt.
Ein fester Bestandteil unseres Projektes ist die Mitarbeit unserer Volontäre oder anderer freiwilliger Helfer vor Ort. Dank ihrer Unterstützung haben sich vielfältige Aktionen außerhalb des normalen Schulunterrichts etabliert. Hierzu gehören: Förderstunden und Deutschunterricht, tägliches Zähneputzen, wöchentliche Schwimmtage, Meditation, regelmäßige Strandsäuberungstage der Kinder, Klassenausflüge, zweiwöchige Ferienspiele in den Sommerferien sowie Lehrerfortbildungen.
In unserer im Januar 2015 fertiggestellten Judohalle wird seitdem von früh bis spät trainiert. Der Judosport gibt unseren Kindern und auch vielen Lehrern und Angestellten mehr Selbstbewusstsein und innere Disziplin. Zusätzlich werden Respekt, Teamfähigkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt, was sich positiv auf die Projektarbeit auswirkt.
Im März konnte unser Vereinsmitglied Josi Küsters während ihres Aufenthaltes in Kenia zum 3. Mal eine Schuhaktion durchführen. Dies war dank eines großzügigen Spenders möglich. So wurden 30 Paar Sandalen für die jüngeren Kinder und 70 Paar Schuhe für die älteren Kinder vermessen, angepasst, gefertigt, verteilt und seitdem mit viel Stolz getragen. Zusätzlich wurden Strümpfe verschenkt, die aus einer Sammelaktion bei Kindergärten in Deutschland stammten.
Auch für unsere ehemaligen Schüler, die jetzt benachbarte staatliche Schulen, private Gymnasien oder andere weiterführende Schulen besuchen, wird die Hilfe fortgeführt.
Ehemalige Schüler der 5. bis 8. Klasse, die weiter mit einer Patenschaft Unterstützung erfahren, kommen täglich zum Mittagessen und Judotraining. Für die Kinder in den privaten Gymnasien zahlt der Verein die Schulgebühren, für die anderen Schüler in staatlichen Schulen die anfallenden Gebühren und einige Schulbücher, die trotz offizieller Schulgeldfreiheit zu bezahlen sind.
Aufgrund der wirtschaftlichen Lage ist es vielen Familien nicht möglich, auch nur die reduzierten Schulgebühren (einschließlich Mittagessen) von 12 EUR für 4 Monate bei uns aufzubringen. Teilweise „zahlen“ die Eltern dann mit Sachgütern wie Feuerholz oder ihrer eigenen Arbeitskraft im Projekt. Um dies etwas aufzufangen, bieten wir auch Mikrokredit-Programme zur Finanzierung der Gebühren an, die einen rückzahlungsfreien Zuschuss beinhalten, sofern die Raten wie vereinbart bezahlt werden.
Ein wichtiges Thema ist die Beschaffung fehlender Geburtsurkunden. Diese sind leider oft nicht in den Familien unserer Schüler vorhanden, insbesondere, wenn bei der Geburt keine Krankenhausbescheinigung erteilt wurde. Die Geburtsurkunden werden jedoch benötigt, um die Zulassung zur Abschlussprüfung (8. Klasse) zu erhalten oder z. B. später eine Krankenversicherungskarte zu beantragen. Weiterhin schützt sie die Mädchen vor einer frühen Verheiratung. Deshalb planen wir von Projekt Lebensblume e.V. die Anschaffung der Geburtsurkunden für alle Schulkinder.
Nelly, unsere Sozialarbeiterin, ist seit Oktober intensiv damit beschäftigt, die erforderlichen Unterlagen zur Beantragung der Geburtsurkunden zu beschaffen. Die nachträgliche Ausstellung kostet ca. 10 EUR pro Urkunde.
Um die Bekanntheit unseres Vereines zu steigern, gehört zu den regelmäßigen Vereinsaktivitäten in Deutschland die Präsentation unseres Projektes auf Basaren und in Schulen. Beim Afrikafest in Heinsberg am 01./02.08.2015 konnten wir uns an unserem Info- und Verkaufsstand mit vielen erfahrenen Afrika-Helfern austauschen. Beim jährlichen Missionsbasar der Frauengemeinschaft Bocket am 22.11.2015 präsentierten wir unser Projekt und wurden am gesamten Spendenaufkommen großzügig beteiligt. Dadurch ist wieder eine Grundlage für weitere Vorhaben geschaffen.
Für 2016 haben wir einiges geplant. Dazu gehören z. B. der Bau eines weiteren Klassenzimmers; der Ausbau unseres Hilfsgüter-Containers in drei Räume, in denen Werkstätten für Holz- und Metallarbeiten sowie eine Fahrrad-Werkstatt Einzug finden sollen, um die Jugendlichen an praktische Arbeit heranzuführen.
„Ein Kind, ein Buch, ein Stift und ein Lehrer können die Welt verändern.“ (Malala Yousafzai)
Das Zitat der pakistanischen Kinderrechtsaktivistin können wir durch unsere persönlichen Erfahrungen in der Projektarbeit nur bestätigen. Durch Ihre Unterstützung und das gemeinsame Engagement erhalten die Kinder eine andere Lebensperspektive und die Hoffnung und Chance auf ein besseres Leben.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie ein gesundes, friedvolles und erfolgreiches Jahr 2016 und verbleiben
mit herzlichen Grüßen
Projekt Lebensblume e. V.
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