Lagebericht I/2012 DARAD Montessori Academy – März 2012

Wir sind jetzt schon in der zweiten Hälfte des ersten Terms angekommen. Zum ersten Mal in unserer Geschichte haben die Lehrer die Examina mit offenen Fragen gestaltet.  Diese haben die Kinder erstaunlich gut beantwortet.

Zurzeit haben wir 211 Kinder, 32 Angestellte oder Beschäftigte (16 Lehrer, 1 Direktor, 2 Sekretärinnen, 2 Hausmeister, 2 Köche, 2 Reinigungskräfte, 2 Schneider, 1 Schuster, 2 Nachtwächter, 2 Angestellte im Volontärhaus) und 5 Volontäre im Einsatz.

Wir sind sehr stolz, dass wir es schon schaffen monatlich ca. 1500 €uro  in der Schule zu erwirtschaften und damit einen Teil der Kosten schon selber tragen können.

Die gesamte ‚Upper Primary‘ (4. – 8. Klasse) lernt jetzt in festen Klassenräumen. Eines unserer nächsten Ziele ist, auch feste Klassenräume für die ‚Lower Primary‘ zu bauen.

Anfang Februar haben wir das Essen auf 3 Mahlzeiten erweitert.  Morgens bekommen die Kinder eine vitaminreiche, stärkende Banane, mittags gibt’s wie gewohnt eine warme Mahlzeit und nachmittags vor dem nach Hause gehen trinken sie den heißgeliebten Porridge. Viele Familien haben zuhause wirklich nicht genügend Essen und die Lebensmittelpreise steigen noch weiter.

Zudem sind wir momentan dabei unsere Schulfarm durch eine professionelle Farm zu erweitern, wodurch die Qualität des Essens weiter verbessert werden soll.

Ein großes Thema für dieses Jahr ist die Wasserversorgung.  Die Errichtung eines Wasserturmes erleichtert die Farmarbeit und trägt zur Verbesserung der Hygiene bei. Die Leitungen dafür werden gerade verlegt und wir erhoffen uns Hilfe der Stuttgarter ‚Ingenieure ohne Grenzen‘. Mit deren Hilfe möchten wir später Wind- oder Sonnenenergie nutzen können.

Wir sind sehr stolz auf die vor einem Jahr von den ‚Ingenieuren ohne Grenzen Aachen‘ gebauten Toiletten.  Neben den großen ökologischen Vorteilen, die diese für das Umfeld darstellen, bieten sie zudem einen angenehmen ‚Nutzungskomfort‘.

Josi hat mit ihren ‚privaten Spendengeldern‘ sehr viele Einzelaktionen für die Familien unserer Kinder durchgeführt und damit wirklich zur Verbesserung der Lebensqualität unserer ärmsten Familien beigetragen. Sie arbeitet unermüdlich daran, neue Ideen, Handarbeit, Tanz und Musik und mehr Ordnung in unsere Schule zu bringen. Fast die Hälfte der Kinder laufen nun auf neuen, festen Schuhen…  Echt beeindruckend.

Obwohl wir zurzeit neue Kinder nur aufnehmen, wenn die Eltern das Schulgeld zahlen können, haben wir uns doch entschlossen zwei weiteren Familien zu helfen. Das ist zunächst Evaline, die mit ihren Kindern bei uns wohnt, als Lehrerin in unserer Schule arbeitet und sich gemeinsam mit ihrer Schwester um 5 Waisenkinder innerhalb der Großfamilie kümmert. Alle 9 Kinder gehen in unsere Schule und wir werden dabei von einem Österreicher finanziell unterstützt.

Zum anderen bat uns Andrew dringend um Hilfe. Er ist durch Kinderlähmung stark gehbehindert und versucht seine Familie durch den Verkauf von Reinigungsmitteln zu unterhalten. Wir haben seine zwei jüngsten Kinder in der Schule aufgenommen und seine Frau wird von unserem Schneider ausgebildet (und lernt von Josi und Marita Häkeln, Stricken und ‚andere Tricks‘).

Sabeth und Niklas haben einen großen Backofen gebaut, der den Müttern in unserem Sozialprojekt weitere Versorgungsmöglichkeiten bieten soll.

Bea bringt unsere ‚Volleyballer‘ mit viel Begeisterung auf neuen Schwung und es ist schön zu sehen, mit welchem Eifer unsere Angestellten da mitmischen.

Mit Eva haben wir ein Kunstprojekt angekurbelt, an dem sich drei wirklich tolle Künstler aus unserer Umgebung beteiligen: eine Malerin mit viel Erfahrung in Projektarbeit, einer unserer Väter der schnitzt und beeindruckendes pädagogisches Geschick mit einbringt, sowie ein Töpfer, der neben Kunstobjekten auch viele Gebrauchsgegenstände (Chancen für unsere Frauengruppen) fertigt.

Sie haben etwa 50 Kinder ausgesucht, die jetzt für eine Ausstellung am 14.4. Kunsthandwerk erstellen. Da wollen wir dann noch Musik, Tanz, Theater und Landwirtschaft mit einbeziehen.

Euch allen noch mal ganz lieben Dank, dass ihr das ermöglicht

Christina