Schmusepuppe „Dolly“ zauberte den Kindern ein Lächeln ins Gesicht – Bericht von Marie Brunen 30.08.2018 – 18.11.2018

Mit vielen neuen Eindrücken von der kenianischen Kultur, Lebensweisen und Menschen kehrte ich nach 2 1/2 Monaten nach Deutschland zurück.

Meine Zeit als Volontärin im DIANI Bildungs- und Sozialzentrum war für mich sehr bereichernd.

In den ersten zwei Monaten half ich in der Gruppe „PP1“ (Pre Preperation 1) mit. Die Arbeit mit den 3-4 jährigen Kindern bereitete mir besonders viel Spaß und ich habe die Kleinen sofort in mein Herz geschlossen. Die Lehrerin der Gruppe nahm mich von Anfang an in ihre Gruppe auf, zeigte mir ihre Aufgaben und band mich direkt in den Unterricht ein. Zu Beginn meiner Zeit bereitete ich zunächst nur die kreativen Stunden vor, half beim Korrigieren der Hefte und stand den Kindern bei ihren Aufgaben in Mathematik und Sprache als Hilfe zur Seite.

Die kreativen Stunden überließ mir die Lehrerin der Gruppe immer ganz.

Ich erklärte den Schülern zunächst ausführlich an der Tafel meine Aufgabe. Während ihrer Arbeit ging ich zusammen mit der Lehrerin herum, um den Schülern noch weitere Tipps geben zu können. Später arbeitete ich zusammen mit einer Montessori-Lehrerin aus Deutschland. Ihr Montessori-Material konnten wir gut in den Unterricht einbringen und die Kinder arbeiteten mit großem Interesse mit. Das kreative Projekt, welches die Kinder am meisten begeistert hat, war mein „Kuscheltier-Projekt“. Schon in Deutschland habe ich mir Gedanken gemacht, was ich mit den Kindern gestalten könnte, woran sie auch noch langfristig Freude haben könnten. Mir kamen meine ersten Kuscheltiere in den Sinn, welche ich als Kind hatte. Nachdem ich sie zuhause erfolgreich nachgebastelt hatte, sammelte ich das gesamte Material und nahm es mit nach Kenia genommen. Die Kinder hatten großen Spaß daran, den Stoff für ihr Kuscheltier, oder auch „Dolly“ (= Puppe) wie sie es nannten, zu bemalen. Zusammen mit jedem einzelnen Kind, stellte ich die Schmusepuppe fertig. „Dolly“ zauberte ihnen allen ein Lächeln ins Gesicht.

Da unsere kenianischen Kinder meistens kein eigenes Spielzeug besitzen, wünschten sich auch die Kindergartenkinder und die Kinder der Gruppe „PP2“ (5 bis 6 Jahre) eine Schmusepuppe. Deshalb habe ich die Bastelarbeiten auch mit diesen Kindern durchgeführt. Neben dem Unterricht in der PP1 gab ich zudem zwei Kindern in Englisch und Mathematik drei Mal pro Woche Nachhilfeunterricht. Mit der Zeit stellte ich bei ihnen Fortschritte fest.

In der PP1 wirkte ich bis zu dem Beginn der Ferienspiele mit. Die Ferienspiele begannen eine Woche vor dem Abschlusstag. Zusammen mit einer weiteren Volontärin boten wir Deutschunterricht, deutsche Spiele, das Basteln von Armbändern und Instrumenten und das Basteln der Kuscheltiere an. Für den Abschlusstag in der Schule („Closing Day“) übte ich mit „meiner“ Gruppe Lieder ein, die ich musikalisch begleitet. Zudem bastelten wir gemeinsam für ihre Aufführung die passenden Requisiten zu den Liedern.

Nach diesem Tag änderten sich unsere Aufgaben. Wir boten den LehrerInnen der Schule Unterricht im Fach Deutsch an. Jeden Tag gaben wir eine Stunde Deutschunterricht und alle Lehrer nahmen mit großem Engagement daran teil. Wir übten mit ihnen zunächst einfache Sätze, dann das Konjugieren von Prädikaten bis hin zur Bildung von Haupt- und Nebensätzen. Zudem wurde uns die Aufgabe zugeteilt, die Außenwände der Kindergartengruppen und der Klassen 1 und 2 mit verschiedenen Motiven zu gestalten. Mit großem Spaß und viel Mithilfe haben wir uns an die Arbeit gemacht und arbeiteten daran noch bis zum Ende meines Aufenthalts. Mit einem Lächeln schaue ich auf die Zeit in Kenia zurück.

Mit meinem Projekt erhielten die Kinder ihr eigene Schmusepuppe, die ihnen persönlich Wärme und Geborgenheit vermittelte und als Einschlafhilfe oder Trostspender diente. Die Projektarbeit des Vereins Lebensblume e.V. kümmert sich sowohl um das leibliche Wohlergehen der kenianischen Kinder, ihre Schulausbildung als auch um das persönliche Wohlergehen. Ich bin dankbar, die Möglichkeit gehabt zu haben, dabei unterstützend tätig zu sein und diese Erfahrungen gemacht zu haben. In Kenia habe ich viel über das Leben gelernt.